Die Begriffe im Schwingen sind für den Laien zugegeben manchmal schwierig zu verstehen. Hier habe ich deshalb ein kleines Glossar erstellt.
Ursprung: Die älteste Darstellung des Schwingens in der Schweiz, die es damals – 1275 – noch gar nicht gab, findet sich auf dem ehemaligen Chorgestühl der Kathedrale Lausanne. Es zeigt das Schwingen bzw. das Ringen zwischen Tugend und Laster, zwischen Vernunft und Versuchung.
Der Sieger des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests ist für drei Jahre der einzige König der Schweiz: Die letzten fünf gekrönten Häupter sind Christian Stucki (2019), Matthias Glarner (2016), Matthias Sempach (2013), Kilian Wenger (2010) und Jörg Abderhalden (2007). Der erste und einzige König aus dem ISV ist Harry Knüsel, der 1986 Ernst Schläpfer besiegte. Er ist wie Piri Mitglied des Schwingklubs Cham-Ennetsee.
Die Schwinger treten in zwei verschiedenen Bekleidungen an. Als Turnerschwinger werden die Schwinger mit weisser Hose und weissem Shirt bezeichnet. Sie stammen zumeist aus einem Turnverein. Geschichtlich wurden die Städter als Turnerschwinger bezeichnet, während die Sennenschwinger als ländliche Schwinger galten. Zwischen Sennen und Turnern besteht eine gesunde Rivalität. Piri ist ein Senne, eigentlich aber ein Metzger und angehender Physiotherapeut.
Bezeichnung der Schwinger für ein Unentschieden, wenn in der vom Kampfgericht bestimmten Zeit keine Entscheidung fällt. Um offensives Schwingen zu belohnen, gibt es für einen Gestellten zwar leicht bessere Noten als für eine Niederlage, aber deutlich weniger als für einen Sieg.
Aufgrund von Verletzungen oder ungeraden Teilnehmerzahlen kann es sein, dass es im letzten Gang eines Schwingfestes zu Zusatzgängen für einzelne Schwinger kommt. Einen Viertelpunkt gibt es nur dann, wenn man seinen Zusatzgang gewinnt. Bei einer Niederlage oder einem Gestellten gibt es keine Punkte. Einen Zusatzgang gibt es auch, wenn ein Schwinger vor dem Schlussgang 1.50 Punkte Vorsprung hat, was zuletzt 2013 am Eidgenössischen Schwingfest mit der Paarung Christian Stucki gegen Matthias Sempach der Fall war.
Die beiden ersten Gänge an einem Schwingfest heissen Anschwingen, die Gänge 3 und 4 Ausschwingen und die Gänge 5 und 6 Ausstich. Im ersten Gang des Anschwingens werden jeweils die besten Schwinger gegeneinander eingeteilt. Meist bietet daher der erste Gang die grösste Unterhaltung, bis es um den Kampf für die Schlussgangteilnahme geht. Das einzige Schwingfest mit acht Gängen ist das alle drei Jahre stattfindende Eidgenössische Schwingfest. Dieser Wettkampf ist aber auf zwei Tage verteilt. Die Gänge sieben und acht heissen am ESAF Kranz-Ausstich.